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Zepernicker Liederbuch 1

Konzertmitschnitte 14.07.- IX.Randspiele 2001

Ausführende:

Eiko Morikawa - Sopran, Susane Zapf - Violine, Matthias Badczong - Klarinette, Josefine Horn, Helmut Zapf - Orgel.

Daniel Göritz
Falle (6/2001) für Violine und Bassklarinette
(7:04')

Aus "unleserliche Tagebücher" (anonym, Internet): 15.7. reinatmen fall schnellen - freien fallenrauslassen - strahl fallen frei - schnelllangsam kloßkül - ausfällig entschlüsseln - schwül falle....

Daniel Göritz - geboren 1965 in Ost- Berlin. Erste musikalische Aktivitäten in Rockmusik dann intensive Beschäftigung mit klassischer und Neuer Musik.
1986-91 Studium klassische Gitarre an der Musikhochschule "Hanns Eisler" Berlin.
1991 bis 98 Studien in London und New York
Preise bei mehreren Wettbewerben, darunter 1. Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb des Huddersfield International Contemporary Music Festivals 1994 in England.
Seit 1999 lebt und arbeitet Daniel Göritz wieder in Berlin.

Tomasz Tarczynski
Ein Tropfen... für Sopran, Violine und Klarinette
(Leo Malysa gewidmet)
(5:04')

Das Stück wurde in einem ziemlich aufwendigen Verfahren aus zwei Sprachsamples destilliert.
Sample 1 - "BENDE SU DÜNYAYA GELDìM GELELi EMANETEN BìR DON GìYMìSE DÖNDÜM / SAHíBí ÇIKTIDA HAYDAR ELìMDEN ALDI" - Zitat aus Pir Sultan Abdall (alewitische Dichter - 16 Jahrh.)
Sample 2 - deutsche Übersetzung des o.g. Zitats "Als ich zur Welt kam, erhielt ich ein Kleid geliehen, jetzt will der Herr es wieder haben." Die Texteinteilung ist statistisch ermittelt auf der Grundlage des türkischen Originals durch das Programm "MarkovText" von Andre Bartezki.

Tomasz Tarczynski 1956 in Sopot (Polen) geboren. Architekturstudium in Gdansk, als autodidaktischer Saxophonist tätig in Bereich Jazz. 1981 Auswanderung nach Berlin(West). Intensive Beschäftigung mit Improvisierter- sowie verschieden gearteter Experimental - Musik. Seit 86 produziert Musik für Theater, Tanztheater, Rundfunk (Hörspielmusiken), Film. Zunehmende Interesse für kompositorische Arbeit. 1995 - 99 Kompositionsunterricht und Konsultationen bei Helmut Zapf, P-H.Dittrich, M.Spahlinger, G.Stäbler und F.Goldmann. 1996 - 99 Teilnahme an den Internationalen Meisterkursen für Komposition in Rheinsberg. 2000 Stipendium der Käthe Dorsch Stiftung. 2001 Stipendiat der 4.Internationalen Sommerakademie - Akademie der Künste.

Tom Johnson - secret songs
yolo wolo, swena lena
(4:42')

Barbara M. Thun
Lied - für Sopran und Violine
(1:30')

Die Komposition "Lied" hat eigentlich zwei Untertitel: "Miniatur"und "Variation über ein Liedthema". Die einander ergänzenden Stimmen von Sopran und Violine spielen die bearbeitete Fassung einer Liedmelodie. "I remember her - walking in front of me - sitting on the green banks - saying: I like trees."

Barbara M. Thun (1964) studierte klassischen Gesang und experimentelle Musik an der HdK Berlin. Sie ist freischaffende Sängerin, Darstellerin und Komponistin vor allem auf den Gebieten zeitgenössische Musik, Neues Musiktheater, Chanson und Improvisation. Sie tritt mit Soloprogrammen auf und in Zusammenarbeit mit Ensembles wie dem Kammerensemble Neue Musik und den "Maulwerkern". Als Komponistin und Texterin präsentiert sie sich mit Performances, Ensemble- und Musiktheaterstücken und Liedern auf Bühnen und internationalen Festivals, u.a. Baracke des Deutschen Theaters Berlin 1996, Brno Festival for New Music 1999.
Sie macht Klanginstallationen (u.a. HdK Berlin, Akademie der Kuenste, 2000) und wirkt bei Radioproduktionen mit (zuletzt SFB Sound Art Symposium 2000 )

Ernstalbrecht STIEBLER
Organa minima für Orgel
(6:42')

Klangvergegenwärtigung - schwankend zwischen statischem und repetitiv-bewegtem Klang, das zweistimmige Organum erinnernd in einer regelmäßig-unregelmäßigen Minimalisierung, schwankend zwischen Gegenwart und Vergangenheit, suchend, wie verloren in einem weiten Raum, in dem sich Bewegung und Stillstand vereinigen.

Geboren 1934 in Berlin. Studium an der Hamburger Musikhochschule (Komposition, Tonsatz, Klavier.)
Wichtige kompositorische Anregungen bei den Darmstädter Ferienkursen ab 1958 (Kompositionskurs bei Karlheinz Stockhausen 1959.) 1965 UA von Extension I bei den Wiener Museumskonzerten; Bachpreisstipendium der Hansestadt Hamburg 1966; 1968 Betonungen f. Orgel "pro musica nova" (Gerd Zacher);1969-1995 Musikredakteur beim Hessischen Rundfunk. Ab 1989 Gründung und Leitung der Konzertreihe "Forum Neue Musik" beim Hessischen Rundfunk. 1991 Teilnahme und Preis beim Kompositionsseminar "Stille Musik" im Künstlerhaus Boswil. 1995 UA von "Zeitbewegungen" f. Ensemble in Berlin u.1999 von "unisono diviso" f. Orch. beim Hessischen Rundfunk (Frankfurt).

César de Macedo Haddad
Weitführung für Violine und Orgel
(4:14')

Weitführung ist ein kurzes Stück, in dem drei verschiedene musikalische Gesten, die permanet variiert wurden, versuchen sich in einer strengen Polyphonenform einzuordnen. Die Materialien stellen die Form gleichzeitig in Frage und widerstehen diesen Versuchen.

1970 in São Paulo/Brasilien geboren. 1994 schloß er ein Jurastudium ab. 1993 begann er gleichzeitig Komposition zu studieren. Seit April 1997 begann er ein Kompositionsstudium bei Prof. P.H. Dittrich an der Hochschule für Musik "Hans Eisler" Berlin. Er besuchte verschiedene Musikfestivale, wie in Rheinsberg, Darmstadt und seine Stücke wurden 1998/2000 beim "Hanns Eisler³ Preis aufgeführt.

ELLEN HÜNIGEN
harmonie für Sopran und Baßklarinette (Text: Jochen Berg)
(9:03')

harmonie - der sprechende - vergisst während des - sprechens den inhalt - seiner gedanken. - der zuhörende - hört nicht was der andere - gerade vergisst.

ELLEN HÜNIGEN geb 1965
-1984 Kompositions- und Klavierstudium bei Gerhard Tittel und Dieter Brauer an der HfM "Hanns Eisler"
-1986 Künstlerische Sornrneruniversität Esztergom (Ungarn)
-mehrmalige Teilnahme an den Geraer Ferienkursen für zeitgenössische Musik (1989 Preis für Komposition)
-1989-91 Meisterschülerin bei Friedrich Goldmann an der Akademie der Künste zu Berlin
-Stipendien (1990 Akademie Solitude in Stuttgart, 1991 Senat von Berlin, 1992 Stiftung Kulturfonds Berlin)
- seit 1990 Lehrauftrag für Tonsatz / Gehörbildung an der HfM Hanns Eisler
-Mitglied des Vokalensembles für Musik des Mittelalters VOX NOSTRA (gegründet 1998)

Max E. Keller
Fern(seh) - Mitleid (2001) für Sopran und Violine
(4:29')

Erschreckt vom kranken Strassenkind - am Fernsehen - wechseln wir den Sender. Bestürzt über die - Hungernden vor ihren Hütten - gezeigt in den Nachrichten - schlucken wir leer. - Gerührt vom todmüden Mädchen - in der Reportage über Plantagen - spenden wir fünfzig Mark - per Handy. - Ermattet von derlei Strapazen - schlürfen wir einen köstlichen Kaffee aus Brasilien.

Geboren 1947 in Aarau. Studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte sowie Komposition bei H.U. Lehmann, H. Lachenmann, N.A. Huber und Th. Kessler; Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF. Von 1966-73 spielte er Freejazz und improvisierte Musik nach Konzepten auf dem Klavier und auf elektronischen Instrumenten. Aufführungen und Rundfunksendungen in ganz Europa, in Australien, in Nord- und Südamerika. Seit 1985 Musikprogrammierung im Theater am Gleis Winterthur. 1997 Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Stiftung Winterthur; 1999 Berlin-Stipendium und 2001 Projektbeitrag des Aargauer Kuratoriums (Auftrag Tonhalle-Orchester Zürich).

Josef Anton Riedel
Lautgedichte (Auswahl)
(3:46')

Johannes Hildebrand
Nachtstück für Baßklarinette und Orgel
(4:49')

Friedrich Goldmann
3 Strofen für Klarinette und Violine (Juni 2000)
(5:52')

Es ist eine Art "gespaltener Gesang", eigentlich einstimmig, aber auf 2 Instrumenten verteilt. (F. Goldmann)

Lothar Voigtläönder
Les Temps für Sopran und Orgel (2001)
(8:35')

aus: Fuge'ne Guillevic: Das Geheimnis der Dinge
Le temps, pas je temps les hommes, pas les hommes. - Die Zeit, nicht die Zeit Die Menschen , nicht die Menschen. - Die Zeit , die wandeln kann - Wolke In Wolke und Stein in Gestein - die Zeit ist da, - auf halbem Weg. - Die Zeit, die einen Vogel auch hinsiechen läßt Im Sand, - und zum Schweigen - bringt reines Wasser, gestürzt ins Vergessen der Spalte, - die Zelt ist da, - auf halbem Weg. - Nichts besitzt man, niemals, außer ein wenig Zeit. - On ne possede rien, jamais, quun peu de temps.

In dem Kammerszenario : " Visages " , einem Auftragswerk für die Musikakademie Rheinsberg - geht es in 7 Bildern, um eine poetisch-philosophische Collage nach Texten von Eugene Guillevic. Die in der heutigen Uraufführung betitelte Sopran-Orgelpartie " Le temps " ist ein erster Entwurf für die 1. Szene der " La voix ", sie wird in den Kontext der beteiligten Instrumentalisten , Sprecher, Tänzer - kurz , in alle gesamt-dramaturgischen Aspekte eingeschmolzen, so daß " Le temps " letztendlich eine Materialstudie aus dem Kammerszenario " Visages " ist ..,rand-spielig erprobt, um weiter ins gesamte Szenario eingearbeitet zu werden. (L.V.)geb. 1943; musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor, später Hochschule für Musik Leipzig: ----- Dirigieren und Komposition

- 1970 Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste Berlin (Günter Kochan), seit 1973 als freischaffender Komponist in Berlin

- 2001 Lehrbeauftragter für Komposition an der HfM "Carl Maria von Weber" Dresden
- Arbeiten in zahlreichen Studios für elektroakustische Musik ( Bourges, Zürich, Basel, Ililversum);
- Zahlreiche intern. Preise u. CD`s, z.B. intern. Festival für elektroakustische Musik, Bourges;
- Begründer div. Kammermusik und Konzertreihen
( "Time-Code , "Zeitklänge" , "Lange-Nacht der elektronischen Klänge" u.a. ).

Zusammenarbeit mit Malern, Bild. Künstlern und Choreographen in multimedialen Projekten.

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