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Modern Art Sextet

5.Oktober, 2002, 17. 00 Uhr

Modern Art Sextet:

Klaus Schöpp - Flöte; Unolf Wäntig - Klarinette; Theodor Flindell - Violine; Jean-Claude Velin - Viola; Matias de Oliveira Pinto - Violoncello; Yoriko Ikeya - Klavier



Helmut Zapf - ALBEDO V (2001)

Helmut Zapf (1956) studierte an der Kirchenmusikschule in Eisenach und Halle und besuchte die Geraer Ferienkurse für Neue Musik, bevor er 1984 Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. Georg Katzer wurde. Er lebt seit 1987 als freiberuflicher Komponist in Zepernick bei Berlin. Er gewann zahlreiche Preise und Stipendien:
1986 Valentino Buchi Preis Rom, 1986 Hanns Eisler Preis Radio DDR, 1988 Studienaufenthalt im Schweizerischen Zentrum für Computermusik in Oetwil am See, 1989 und 1994 Arbeitsaufenthalt in der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF in Freiburg/Brsg., 1993 Gründung des Ensembles junge Musik, 1994 Arbeitsaufenthalt im Schweizerischen Zentrum für Computermusic in Zürich, 1995 Villa Massimo Rom, 1997 5-monatiges Arbeitsstipendium an der Cité des Internationales in Paris, 2000 Arbeitsstipendium Künstlerhof Schreyahn. 2000 UA von“ Lilith“ im Neuen Schlosstheater an der Musikakademie Rheinsberg.

Die Albedo (weiße Farbe) als das Maß für das Rückstrahlungsvermögen von diffus reflektierenden Oberflächen (Erde) verstehe ich auch als einen musikalischen Wert, vor allem im Bezug auf das Sich-Wandeln und Mutieren der beteiligten Energien.
In meinen Kompositionen spielen solche Reflektionsvorgänge eine nicht unwesentliche Rolle. Dieser Prozeß soll zwischen den verschiedenen Instrumentengruppen ein klangliches Feedback entstehen lassen, bei dem sich geräuschhafte und intervallische Muster zu musikalischen Gestalten, sowie auch wieder umgekehrt entwickeln können. Dadurch formt sich die Dramaturgie dieser Kompositionen als eine Art wiederaufbereitetes Abfallprodukt aus allen beteiligten Elementen, das jederzeit in andere Richtungen sich wandeln könnte. Diese konstruierte und widersprüchliche Unbestimmtheit schlägt sich im ästhetischen Erscheinungsbild der Komposition nieder, und ist auch eine ideale Möglichkeit, solche Vorgänge im Dienste einer klanglichen Poesie entstehen und brechen zu lassen. Albedo V entstand für das MODERN ART SEXTET.

Rainer Rubbert - Suburban Chants (1996) 1 - Tagstück, 2 - Nachtstück

1957 geboren, studierte von 1975 - 81 Komposition an der HdK Berlin bei Prof. Witold Szalonek. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, darunter 1979 Prix Marcel Josse, 1985 Forum junger deutscher Komponisten für Orchestermusik, 1986/87 Stipendium der Cité des Arts Paris, 1989 Budapester Internationaler Kompositionswettbewerb und 1992 Kunstpreis Berlin - Förderpreis Musik der Akademie der Künste. Seit 1989 leitet er die Konzertreihe „Unerhörte Musik“ in der Berliner Kabarett Anstalt BKA.
„ ... es ist erfreulich, einem Komponisten zu begegnen, der in seiner Arbeit eine erfrischende Originalität zustande bringt. Rainer Rubbert Musik zieht der Konstruktion eine Idee der Dramaturgie vor. Er schreibt einen wahren, emphatischen Stil, der sich weder in kühlen Formalismen noch in neoromantische Epigonie fallen läßt. In seinen Werken entwirft Rubbert ausgedehnte klangsinnliche Passagen, mit denen er den Begriff der Melodie neu definiert, ohne auf vordergründiges Gefallen zu spekulieren.“
Suburban Chants enstand im Auftrag des MODERN ART SEXTET und wurde beim Schreyahner Herbst 1996 uraufgeführt.

Ulrike Geißler - In Scherben (1999)

Ulrike Geißler wurde 1964 in Mühlhausen (Thüringen) geboren. Sie erhielt ihre erste musikalische Erziehung durch ihren Vater. Erste kompositorische Versuche im Vorschulalter. 1978-82 ein Studium an der Spezialschule für Musik Dresden (Förderunterricht Komposition bei Prof. Siegfried Köhler). 1982-1987 studierte sie Komposition und Klavier an der Musikhochschule Dresden. Es folgte 1990-93 ein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Wolfgang Rihm an der Musikhochschule Karlsruhe. Seit 1993 ist sie als freischaffende Komponistin, Pianistin und Klavierpädagogin tätig. 1997-98 absolvierte sie ein Kontaktstudium an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Mathias Spahlinger. 1992 Kompositionsauftrag des Landes Baden-Württemberg. 1993 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, 1995 Kompositionsauftrag des Ministeriums für Kunst Baden-Württemberg, 1996 Stipendiatin des Atelierhauses Worpswede, 1999 Sipendiatin des Centre Acanthes in Villeneuve-lez-Avignon.

In Scherben entstand 1998/99 als Kompositionsauftrag der Stiftung Kulturfonds. Es wurde komponiert für das MODERN ART SEXTET und die Konzertreihe Portraits des Deutschen Tonkünstlerverbandes Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. mit Konzerten in Halle, Dessau und Magdeburg.

Conrado del Rosario - Sesshu (2001)

Conrado del Rosario wurde 1958 auf den Philippinen geboren. Er studierte Komposition, Dirigieren und Flöte an der Staatlichen Musikhochschule in Manila. Er erhielt ein Stipendium für weitere Studien an der Hochschule der Künste Berlin, zunächst bei Isang Yun, dann bei Witold Szalonek. Er gewann mehrere Kompositionspreise und -stipendien, u.a. Hambacher Kompositionspreis, 2.Kompositionspreis in Hitzacker. 1989 gründete er das „Berlin Improvising ComposersŒ Ensemble BICE“, mit dem er in mehreren europäischen und nordamerikanischen Städten gastierte. Seit 1982 lebt und arbeitet Conrado del Rosario in Berlin.

Sesshu enstand 2001 als Auftrag des MODERN ART SEXTET für die Konzertreihe „HörTRäume“ im Ballhaus Naunynstraße. Es ist angeregt durch ein Bild des japanischen Malers und Zen-Meisters Sesshu (1420-1506).

Michael Beil - Und Sechs (2000)

Michael Beil wurde 1963 in Weinheim geboren. Er studierte von 1983 bis 1991 Klavier und Musiktheorie in Stuttgart und begann anschließend ein privates Kompositionsstudium bei Manuel Hidalgo. Er erhielt 1992 eine Auszeichnung im Kompositionswettbewerb „Camillo Togni“ in Brescia und ein Aufenthaltsstipendium im Schloß Wiepersdorf. 1996 nahm er am Nachwuchsforum für junge Komponisten der Gesellschaft für Neue Musik teil. Seit 1996 lebt Michael Beil in Berlin und unterrichtet an der Kreuzberger Musikschule Musiktheorie und Komposition. Er ist Organisator der Kreuzberger „Klangwerkstatt“. Und Sechs für Kammerensemble und Zuspiel-CD entstand 2000 als Auftrag der Tage Neue Kammermusik Braunschweig und wurde dort vom MODERN ART SEXTET am 3. Dezember uraufgeführt.

MODERN ART SEXTET

Das MODERN ART SEXTET ist der Zusammenschluß von sechs profilierten Berliner Musikern zu einem festen Kammermusikensemble. Die Besetzung Streichtrio, Flöte, Klarinette und Klavier verweist auf Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire , in dessen Folge zahlreiche Kompositionen entstanden sind, die die mannigfaltigen Möglichkeiten dieser Instrumentenkombination beweisen. Das 1994 gegründete MODERN ART SEXTET hat in seinen Konzerten die unterschiedlichen Strömungen der Musik unseres Jahrhunderts präsentiert, seinen Ruf als innovatives Ensemble hat es durch die Uraufführung von über 50 Kammermusikwerken erlangt. Das MODERN ART SEXTET hat in den Jahren 1997/98 und 2000 eigene Konzertreihen im Ballhaus Naunynstraße veranstaltet („Landscapes of Imagination“, „Tokyo-Paris-Berlin“). 2001 veranstaltete es eine Konzertreihe im gleichen Ort sowie im Podewil mit dem Titel „HoerTRäume“. Hier präsentierte es Uraufführungen von Conrado del Rosario, Ushio Torikai und Helmut Zapf, weitere Werke von Helmut Lachenmann, Helmut Oehring, Toshio Hosokawa,Tristan Murail und Hanspeter Kyburz sowie Uraufführungen für Musik und Video von Ulrich Krieger, Ludger Brümmer und Kiyoshi Furukawa in Zusammenarbeit mit den Videokünstlern Rudi Ewalds und Robert Darroll. Es hat bei zahlreichen internationalen Festivals mitgewirkt und ist in renommierten Konzertorten aufgetreten (u.a. Probaltica Danzig und Torun 2002, Tongyeong International Music Festival Südkorea 2002,UltraSchall Berlin 2000, 2001und 2002, Warschauer Herbst 1999, Schreyahner Herbst 1998 und 1999, Evolution of our ear-Akademie der Künste Berlin 1999). In 2002 präsentiert das MODERN ART SEXTET zwei Konzerte im Ballhaus Naunynstraße unter dem Titel „Canti“: Am 7.November im Rahmen der „Klangwerkstatt“ und am 6.Dezember. Gespielt werden Uraufführungen von Oliver Korte und Jolyon Brettingham-Smith, sowie Kompositionen von Juliane Klein, Helmut Zapf, Salvatore Sciarrino, Gabriel Iranyi, Georg Katzer, Helmut Lachenmann, Klaus Huber, Jacopo Baboni Schilingi und Franco Donatoni.

Kontakt: Klaus Schöpp, Curtiusstraße 77, 12205 Berlin, Tel.+Fax: +49 30 8129 8140

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