Klaus Schöpp - Flöte; Unolf Wäntig - Klarinette; Theodor Flindell - Violine; Jean-Claude Velin - Viola; Matias de Oliveira Pinto - Violoncello; Yoriko Ikeya - Klavier
Helmut Zapf (1956) studierte an der Kirchenmusikschule in Eisenach und Halle
und besuchte die Geraer Ferienkurse für Neue Musik, bevor er 1984 Meisterschüler
an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. Georg Katzer wurde. Er
lebt seit 1987 als freiberuflicher Komponist in Zepernick bei Berlin. Er
gewann zahlreiche Preise und Stipendien:
1986 Valentino Buchi Preis Rom, 1986 Hanns Eisler Preis Radio DDR, 1988 Studienaufenthalt
im Schweizerischen Zentrum für Computermusik in Oetwil am See, 1989 und
1994 Arbeitsaufenthalt in der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF in Freiburg/Brsg.,
1993 Gründung des Ensembles junge Musik, 1994 Arbeitsaufenthalt im Schweizerischen
Zentrum für Computermusic in Zürich, 1995 Villa Massimo Rom, 1997
5-monatiges Arbeitsstipendium an der Cité des Internationales in Paris,
2000 Arbeitsstipendium Künstlerhof Schreyahn. 2000 UA von“ Lilith“ im
Neuen Schlosstheater an der Musikakademie Rheinsberg.
Die Albedo (weiße Farbe) als das Maß für das Rückstrahlungsvermögen
von diffus reflektierenden Oberflächen (Erde) verstehe ich auch als einen
musikalischen Wert, vor allem im Bezug auf das Sich-Wandeln und Mutieren
der beteiligten Energien.
In meinen Kompositionen spielen solche Reflektionsvorgänge eine nicht
unwesentliche Rolle. Dieser Prozeß soll zwischen den verschiedenen Instrumentengruppen
ein klangliches Feedback entstehen lassen, bei dem sich geräuschhafte
und intervallische Muster zu musikalischen Gestalten, sowie auch wieder umgekehrt
entwickeln können. Dadurch formt sich die Dramaturgie dieser Kompositionen
als eine Art wiederaufbereitetes Abfallprodukt aus allen beteiligten Elementen,
das jederzeit in andere Richtungen sich wandeln könnte. Diese konstruierte
und widersprüchliche Unbestimmtheit schlägt sich im ästhetischen
Erscheinungsbild der Komposition nieder, und ist auch eine ideale Möglichkeit,
solche Vorgänge im Dienste einer klanglichen Poesie entstehen und brechen
zu lassen. Albedo V entstand für das MODERN ART SEXTET.
1957 geboren, studierte von 1975 - 81 Komposition an der HdK Berlin bei Prof.
Witold Szalonek. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, darunter 1979
Prix Marcel Josse, 1985 Forum junger deutscher Komponisten für Orchestermusik,
1986/87 Stipendium der Cité des Arts Paris, 1989 Budapester Internationaler
Kompositionswettbewerb und 1992 Kunstpreis Berlin - Förderpreis Musik
der Akademie der Künste. Seit 1989 leitet er die Konzertreihe „Unerhörte
Musik“ in der Berliner Kabarett Anstalt BKA.
„
... es ist erfreulich, einem Komponisten zu begegnen, der in seiner Arbeit
eine erfrischende Originalität zustande bringt. Rainer Rubbert Musik zieht
der Konstruktion eine Idee der Dramaturgie vor. Er schreibt einen wahren, emphatischen
Stil, der sich weder in kühlen Formalismen noch in neoromantische Epigonie
fallen läßt. In seinen Werken entwirft Rubbert ausgedehnte klangsinnliche
Passagen, mit denen er den Begriff der Melodie neu definiert, ohne auf vordergründiges
Gefallen zu spekulieren.“
Suburban Chants enstand im Auftrag des MODERN ART SEXTET und wurde beim Schreyahner
Herbst 1996 uraufgeführt.
Ulrike Geißler wurde 1964 in Mühlhausen (Thüringen) geboren.
Sie erhielt ihre erste musikalische Erziehung durch ihren Vater. Erste kompositorische
Versuche im Vorschulalter. 1978-82 ein Studium an der Spezialschule für
Musik Dresden (Förderunterricht Komposition bei Prof. Siegfried Köhler).
1982-1987 studierte sie Komposition und Klavier an der Musikhochschule Dresden.
Es folgte 1990-93 ein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Wolfgang
Rihm an der Musikhochschule Karlsruhe. Seit 1993 ist sie als freischaffende
Komponistin, Pianistin und Klavierpädagogin tätig. 1997-98 absolvierte
sie ein Kontaktstudium an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Mathias Spahlinger.
1992 Kompositionsauftrag des Landes Baden-Württemberg. 1993 Stipendium
der Kunststiftung Baden-Württemberg, 1995 Kompositionsauftrag des Ministeriums
für Kunst Baden-Württemberg, 1996 Stipendiatin des Atelierhauses
Worpswede, 1999 Sipendiatin des Centre Acanthes in Villeneuve-lez-Avignon.
In Scherben entstand 1998/99 als Kompositionsauftrag der Stiftung Kulturfonds.
Es wurde komponiert für das MODERN ART SEXTET und die Konzertreihe Portraits
des Deutschen Tonkünstlerverbandes Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. mit
Konzerten in Halle, Dessau und Magdeburg.
Conrado del Rosario wurde 1958 auf den Philippinen geboren. Er studierte
Komposition, Dirigieren und Flöte an der Staatlichen Musikhochschule in
Manila. Er erhielt ein Stipendium für weitere Studien an der Hochschule
der Künste Berlin, zunächst bei Isang Yun, dann bei Witold Szalonek.
Er gewann mehrere Kompositionspreise und -stipendien, u.a. Hambacher Kompositionspreis,
2.Kompositionspreis in Hitzacker. 1989 gründete er das „Berlin Improvising
ComposersŒ Ensemble BICE“, mit dem er in mehreren europäischen
und nordamerikanischen Städten gastierte. Seit 1982 lebt und arbeitet
Conrado del Rosario in Berlin.
Sesshu enstand 2001 als Auftrag des MODERN ART SEXTET für die Konzertreihe „HörTRäume“ im
Ballhaus Naunynstraße. Es ist angeregt durch ein Bild des japanischen
Malers und Zen-Meisters Sesshu (1420-1506).
Michael Beil wurde 1963 in Weinheim geboren. Er studierte von 1983 bis 1991 Klavier und Musiktheorie in Stuttgart und begann anschließend ein privates Kompositionsstudium bei Manuel Hidalgo. Er erhielt 1992 eine Auszeichnung im Kompositionswettbewerb „Camillo Togni“ in Brescia und ein Aufenthaltsstipendium im Schloß Wiepersdorf. 1996 nahm er am Nachwuchsforum für junge Komponisten der Gesellschaft für Neue Musik teil. Seit 1996 lebt Michael Beil in Berlin und unterrichtet an der Kreuzberger Musikschule Musiktheorie und Komposition. Er ist Organisator der Kreuzberger „Klangwerkstatt“. Und Sechs für Kammerensemble und Zuspiel-CD entstand 2000 als Auftrag der Tage Neue Kammermusik Braunschweig und wurde dort vom MODERN ART SEXTET am 3. Dezember uraufgeführt.
Das MODERN ART SEXTET ist der Zusammenschluß von sechs profilierten
Berliner Musikern zu einem festen Kammermusikensemble. Die Besetzung
Streichtrio, Flöte,
Klarinette und Klavier verweist auf Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire
, in dessen Folge zahlreiche Kompositionen entstanden sind, die die mannigfaltigen
Möglichkeiten dieser Instrumentenkombination beweisen.
Das 1994 gegründete MODERN ART SEXTET hat in seinen Konzerten die unterschiedlichen
Strömungen der Musik unseres Jahrhunderts präsentiert, seinen Ruf
als innovatives Ensemble hat es durch die Uraufführung von über 50
Kammermusikwerken erlangt. Das MODERN ART SEXTET hat in den Jahren 1997/98
und 2000 eigene Konzertreihen im Ballhaus Naunynstraße veranstaltet („Landscapes
of Imagination“, „Tokyo-Paris-Berlin“). 2001 veranstaltete
es eine Konzertreihe im gleichen Ort sowie im Podewil mit dem Titel „HoerTRäume“.
Hier präsentierte es Uraufführungen von Conrado del Rosario, Ushio
Torikai und Helmut Zapf, weitere Werke von Helmut Lachenmann, Helmut Oehring,
Toshio Hosokawa,Tristan Murail und Hanspeter Kyburz sowie Uraufführungen
für Musik und Video von Ulrich Krieger, Ludger Brümmer und Kiyoshi
Furukawa in Zusammenarbeit mit den Videokünstlern Rudi Ewalds und Robert
Darroll. Es hat bei zahlreichen internationalen Festivals mitgewirkt und
ist in renommierten Konzertorten aufgetreten (u.a. Probaltica Danzig und
Torun 2002, Tongyeong International Music Festival Südkorea 2002,UltraSchall
Berlin 2000, 2001und 2002, Warschauer Herbst 1999, Schreyahner Herbst 1998
und 1999, Evolution of our ear-Akademie der Künste Berlin 1999). In 2002
präsentiert das MODERN ART SEXTET zwei Konzerte im Ballhaus Naunynstraße
unter dem Titel „Canti“: Am 7.November im Rahmen der „Klangwerkstatt“ und
am 6.Dezember. Gespielt werden Uraufführungen von Oliver Korte und Jolyon
Brettingham-Smith, sowie Kompositionen von Juliane Klein, Helmut Zapf, Salvatore
Sciarrino, Gabriel Iranyi, Georg Katzer, Helmut Lachenmann, Klaus Huber,
Jacopo Baboni Schilingi und Franco Donatoni.
Kontakt: Klaus Schöpp, Curtiusstraße 77, 12205 Berlin, Tel.+Fax:
+49 30 8129 8140