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Mixtur II

6. Oktober 2002, 17 Uhr

Ausführende:

ensmbles les trois on block (Barbara Engelmann , Anja Wetzki, Susanne Köszeghy); Claudio Sgarbi - Percussion; Josefine Horn - Orgel und Andre Bartetzki- Live-Elektronik.

Johannes Hildebrandt Con nomine für Orgel solo
Dan Albertson

Diese sehr kurze Ereignisse (UA) für drei verstärkte und verzerrte Blockflöten (Alt-, Tenor-, Baß-) sind die erste drei von sechs Miniaturen insgesamt, die ich in Juli 2002 nach dem Tod meines Freundes Earle Brown geschrieben hat. Die Musik Earle Browns ist berühmt für dessen graphische Notation und offene Form, aber meine Stücke sind total notiert. Statt graphischer Notation habe ich Teile, die ad libitum bemerkt sind, gelegentlich benutzen. Ostinati sind sehr bedeutend in dieser Stücken und sind benutzt in jeder der drei Miniaturen. Ereignisse I-III sind Pèter Köszeghy, les trois en bloc gewidmet und IV-VI sind Helmut Zapf gewidmet.

Dan Albertson – Komponist und Schriftsteller – wohnt in Michigan in den Vereinigten Staaten. Er ist der Schöpfer des Living Composers Project (Internet) und eine Répétiteur fürs Studio for New Music in New York. Seine Schriften sind abstrakt und seine musikalische Stücke, nur ein bißchen in Nummer, sind meistens für verstärkte Instrumente.

Thomas Heyde - APPARITIONEN VI – Wellen vom Untergrund für Blockflöte, elektroakustisches Zuspiel und Live-Elektronik (UA)„

Apparitionen“ ist ein Zyklus von Stücken, in denen das jeweilige Solo-Instrument mit einem anderen Medium (Licht, Mehrkanal-Tape, Live-Elektronik und Video) in Zusammenhang gestellt wird.
„Wellen vom Untergrund“ ist die Nummer 6 dieses Zyklus und der Titel bezieht sich zum einen auf die Wellen, die bei einer körperlichen „Betätigung“ der ganz besonderen Art entstehen (insofern ist dieses Stück ein „erotisches“) und zum anderen auf extrem tiefe Frequenzen, die durch den Subwoofer (Tiefsttonlautsprecher) wiedergegeben werden.
Mich beschäftigten hierbei vor allem jene Frequenzen, die weit unter der Hörschwelle liegen – leider(!) aber durch kaum einen handelsüblichen Subwoofer wiedergegeben werden können – und sozusagen rein „körperlich“ als Druckwelle wirken. Mein Interesse an diesen „unhörbaren Tönen“ wurde durch technische Experimente geweckt, die sowohl mit extrem tiefen als auch sehr hohen Frequenzen gemacht wurden (und übrigens schnell auch die Militärtechniker auf den Plan riefen…) und zu teilweise sehr verblüffenden Ergebnissen führten – im physiologisch-medizinischen Sinne.
Das Material des Tonbandes setzt sich aus natürlichen und synthetischen Klängen zusammen und interessanterweise hört man bereits in den ersten acht Sekunden jeden der innerhalb des zwölfminütigen Tonbandes verwendeten Klänge – wenn auch in verknappter Form.

Thomas Heyde geboren am 12. November 1973 in Leipzig
privater Kompositions- und Tonsatzunterricht bei Lorenz Stolzenbach
ab 1994 Studium an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in den Fächern Komposition bei Peter Herrmann und Elektroakustik bei Eckhard Rödger
im Rahmen eines Stipendiums an der Akademie der Künste Berlin Kompositionsunterricht bei Friedrich Schenker in Berlin
Stipendiat der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ sowie der „Alfred Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung“
Spezialisierung im Bereich Medienkunst, Multimedia und elektronische Musik
seit 2001 als dramaturgischer Berater und künstlerischer Leiter für die Konzeption einer neuen Konzertreihe für Zeitgenössische Musik, „SenderMusik“, beim MDR verpflichtet
weiterhin, im engen Zusammenhang mit anderen Künstlern, Begründer diverser künstlerischer Internet-Plattformen, des „Musik-Zeit-Herbstfestivals“ und des „Spinnerei-Festivals“
Initiator der „Tage Zeitgenössischer Kunst, Leipzig“, (2003)
das umfangreiche Oevre umfasst vor allem Kammermusik, Orchesterkompositionen, musiktheatralische Werke, elektroakustische-, live-elektronische- und multimediale Stücke


Tomasz Tarczynski - "... über 4x11 Versuche einen Atem zu verschlagen" für Tenorblockflöte und Schlagzeug (1999)

Tomasz Tarczynski 1956 in Sopot (Polen) geboren. Architekturstudium in Gdansk, als autodidaktischer Saxophonist tätig in Bereich Jazz. 1981 Auswanderung nach Berlin(West). Intensive Beschäftigung mit Improvisierter- sowie verschieden gearteter Experimental - Musik. Seit 86 produziert Musik für Theater, Tanztheater, Rundfunk (Hörspielmusiken), Film. Zunehmende Interesse für kompositorische Arbeit. 1995 - 99 Kompositionsunterricht und Konsultationen bei Helmut Zapf, P-H.Dittrich, M.Spahlinger, G.Stäbler und F.Goldmann. 1996 - 99 Teilnahme an den Internationalen Meisterkursen für Komposition in Rheinsberg. 2000 Stipendium der Käthe Dorsch Stiftung. 2001 Stipendiat der 4.Internationalen Sommerakademie - Akademie der Künste.

Thomas Müller - Fantasie für Orgel (1991)

Eine wichtige Inspiration für meine „Fantasie“ sind die Orgelwerke von Bach und Reger, die ich als Kind in der Thomaskirche zu Leipzig hörte. Allerdings ist mir erst viel später die musikalische Symbolkraft der Orgelwerke Bachs klargeworden, die in den Choralvorspielen besonders deutlich wird.Die musikalische Symbolik in meiner Orgelfantasie entschlüsselt sich, wie in anderer Musik auch, über den musikhistorischen Kontext. Tradierte Formen jedoch wird man in meiner Komposition nicht finden, ebensowenig wie eine von tonalen Zentren. An ihre Stelle treten verschiedene voneinander abgeleitete Tonreihen, die in den vertikalen Schichten und in den horizontalen Verläufen anzutreffen sind.Vagile Klangereignisse, anscheinend beziehungslos in die Raum-Zeit-Ordnung gesetzt, symbolisieren die Maxime „Credo quia absurdum“ („Ich glaube, weil es ungereimt ist“) ebenso wie der musikalische Ausdruck des Festgefügten. In der Schlußphase der Komposition versuche ich, den Zustand inneren Zerrissenseins durch hektische Skalenbewegungen musikalisch zu zeichnen. Danach wird durch die Gegenüberstellung zweier musikalischer Schichten erst das eigentliche Credo formuliert: langgehaltene Klänge, dazwischen zarte Figurationen ohne Anzeichen des Aufbegehrens.

Thomas Müller (geboren 1939 ) studierte an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden Klavier, Dirigieren und Thilman Komposition. 1962-65 war er Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste Berlin. 1978 bis 1982 leitete er die Schauspielmusik am Thalia-Theater Halle, anschließend war er bis 1988 als freischaffender Komponist und Pianist tätig sowie als Lehrer an der Komponistenklasse für Kinder und Jugendliche in Halle/Saale. Seit 1989 ist Thomas Müller Dirigent und künstlerischer Leiter des ENSEMBLE KONFRONTATION beim Philharmonischen Staatsorchester Halle und Leiter der Reihe NEUE MUSIK. Zudem hat er seit 1997 einen Lehrauftrag am Institut für Musik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne. Er erhielt verschiedene Preise, so den Carl-Maria-von-Weber-Preis (1961), den Händel-Preis (1988) und den Mitteldeutschen Musikpreis (1998). Aufführungen in verschiedenen europäischen Ländern und bei internationalen Festivals (Donaueschingen, Prager Frühling, Festival International de Musica Contemporanea Alicante, Musikbiennale Berlin u.a.).

Michael Rook - "an dich" für Blockflöte solo (UA)

Michael Rook studierte in den USA bei und in Berlin bei Paul Heiz Dittrich in Berlin. Zur Zeit arbeitet er an seinen Doktortitel in den USA.

Peter Köszeghy - Amok für elektr. verzerrte Blockflöte und Schlagzeug (UA)

Das Stück setzt sich mit dem Zwischenfall am Gutenberg Gymnasium im Frühjahr diesen Jahres auseinander.
Peter Köszeghy 2.9.1971geboren in Balassagyarmat/ Ungarn; ab 1976 Block- und Querflötenstudium bis zum Diplom (1992)[Bartòk Gymnasium/Miskolc, Liszt F. Musikakademie/Györ in Ungarn], ab 1993 bis 1999 Kompositionsstudium bei Prof. P.-H. Dittrich, Elektronische Musik bei A.Bartetzki an der "Hochschule für Musik H.Eisler Berlin"; 2000/2001 Besuche der Klasse von Prof. H. Zender in Frankfurt/Main an der "Hochschule für Musik und Darstellende Kunst". Seit 1999 freischaffender Komponist in Berlin.

Dan Albertson Ereignisse IV-VI (UA)

für verstärkte und verzerrte Baßblockflöte und Orgel geschrieben, sind auch sehr kurz – geringer als vier Minuten. Ostinati sind nicht wichtig in dieser Miniaturen, aber es gibt noch freie Teile fürs Wählen der Spielern. Einige Sektionen haben dünne Strukturen und andere haben lebhaftige Strukturen; die Nummer der freien Teilen ist weniger als in den ersten Miniaturen. Alle der sechs Miniaturen haben keine außer-musikalischer Eingebung.

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