ensmbles les trois on block (Barbara Engelmann , Anja Wetzki, Susanne Köszeghy); Claudio Sgarbi - Percussion; Josefine Horn - Orgel und Andre Bartetzki- Live-Elektronik.
Diese sehr kurze Ereignisse (UA) für drei verstärkte und verzerrte
Blockflöten (Alt-, Tenor-, Baß-) sind die erste drei von sechs Miniaturen
insgesamt, die ich in Juli 2002 nach dem Tod meines Freundes Earle Brown geschrieben
hat. Die Musik Earle Browns ist berühmt für dessen graphische Notation
und offene Form, aber meine Stücke sind total notiert. Statt graphischer
Notation habe ich Teile, die ad libitum bemerkt sind, gelegentlich benutzen.
Ostinati sind sehr bedeutend in dieser Stücken und sind benutzt in jeder
der drei Miniaturen. Ereignisse I-III sind Pèter Köszeghy, les
trois en bloc gewidmet und IV-VI sind Helmut Zapf gewidmet.
Dan Albertson – Komponist und Schriftsteller – wohnt in Michigan
in den Vereinigten Staaten. Er ist der Schöpfer des Living Composers Project
(Internet) und eine Répétiteur fürs Studio for New Music
in New York. Seine Schriften sind abstrakt und seine musikalische Stücke,
nur ein bißchen in Nummer, sind meistens für verstärkte Instrumente.
Apparitionen“ ist ein Zyklus von Stücken, in denen das jeweilige
Solo-Instrument mit einem anderen Medium (Licht, Mehrkanal-Tape, Live-Elektronik
und Video) in Zusammenhang gestellt wird.
„Wellen vom Untergrund“ ist die Nummer 6 dieses Zyklus und der Titel
bezieht sich zum einen auf die Wellen, die bei einer körperlichen „Betätigung“ der
ganz besonderen Art entstehen (insofern ist dieses Stück ein „erotisches“)
und zum anderen auf extrem tiefe Frequenzen, die durch den Subwoofer (Tiefsttonlautsprecher)
wiedergegeben werden.
Mich beschäftigten hierbei vor allem jene Frequenzen, die weit unter der
Hörschwelle liegen – leider(!) aber durch kaum einen handelsüblichen
Subwoofer wiedergegeben werden können – und sozusagen rein „körperlich“ als
Druckwelle wirken. Mein Interesse an diesen „unhörbaren Tönen“ wurde
durch technische Experimente geweckt, die sowohl mit extrem tiefen als auch
sehr hohen Frequenzen gemacht wurden (und übrigens schnell auch die Militärtechniker
auf den Plan riefen…) und zu teilweise sehr verblüffenden Ergebnissen
führten – im physiologisch-medizinischen Sinne.
Das Material des Tonbandes setzt sich aus natürlichen und synthetischen
Klängen zusammen und interessanterweise hört man bereits in den ersten
acht Sekunden jeden der innerhalb des zwölfminütigen Tonbandes verwendeten
Klänge – wenn auch in verknappter Form.
Thomas Heyde geboren am 12. November 1973 in Leipzig
privater Kompositions- und Tonsatzunterricht bei Lorenz Stolzenbach
ab 1994 Studium an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix
Mendelssohn-Bartholdy“ in den Fächern Komposition bei Peter Herrmann
und Elektroakustik bei Eckhard Rödger
im Rahmen eines Stipendiums an der Akademie der Künste Berlin Kompositionsunterricht
bei Friedrich Schenker in Berlin
Stipendiat der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ sowie der „Alfred
Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung“
Spezialisierung im Bereich Medienkunst, Multimedia und elektronische Musik
seit 2001 als dramaturgischer Berater und künstlerischer Leiter für
die Konzeption einer neuen Konzertreihe für Zeitgenössische Musik, „SenderMusik“,
beim MDR verpflichtet
weiterhin, im engen Zusammenhang mit anderen Künstlern, Begründer
diverser künstlerischer Internet-Plattformen, des „Musik-Zeit-Herbstfestivals“ und
des „Spinnerei-Festivals“
Initiator der „Tage Zeitgenössischer Kunst, Leipzig“, (2003)
das umfangreiche Oevre umfasst vor allem Kammermusik, Orchesterkompositionen,
musiktheatralische Werke, elektroakustische-, live-elektronische- und multimediale
Stücke
Tomasz Tarczynski 1956 in Sopot (Polen) geboren. Architekturstudium in Gdansk, als autodidaktischer Saxophonist tätig in Bereich Jazz. 1981 Auswanderung nach Berlin(West). Intensive Beschäftigung mit Improvisierter- sowie verschieden gearteter Experimental - Musik. Seit 86 produziert Musik für Theater, Tanztheater, Rundfunk (Hörspielmusiken), Film. Zunehmende Interesse für kompositorische Arbeit. 1995 - 99 Kompositionsunterricht und Konsultationen bei Helmut Zapf, P-H.Dittrich, M.Spahlinger, G.Stäbler und F.Goldmann. 1996 - 99 Teilnahme an den Internationalen Meisterkursen für Komposition in Rheinsberg. 2000 Stipendium der Käthe Dorsch Stiftung. 2001 Stipendiat der 4.Internationalen Sommerakademie - Akademie der Künste.
Eine wichtige Inspiration für meine „Fantasie“ sind die Orgelwerke
von Bach und Reger, die ich als Kind in der Thomaskirche zu Leipzig hörte.
Allerdings ist mir erst viel später die musikalische Symbolkraft der Orgelwerke
Bachs klargeworden, die in den Choralvorspielen besonders deutlich wird.Die
musikalische Symbolik in meiner Orgelfantasie entschlüsselt sich, wie
in anderer Musik auch, über den musikhistorischen Kontext. Tradierte Formen
jedoch wird man in meiner Komposition nicht finden, ebensowenig wie eine von
tonalen Zentren. An ihre Stelle treten verschiedene voneinander abgeleitete
Tonreihen, die in den vertikalen Schichten und in den horizontalen Verläufen
anzutreffen sind.Vagile Klangereignisse, anscheinend beziehungslos in die Raum-Zeit-Ordnung
gesetzt, symbolisieren die Maxime „Credo quia absurdum“ („Ich
glaube, weil es ungereimt ist“) ebenso wie der musikalische Ausdruck
des Festgefügten. In der Schlußphase der Komposition versuche ich,
den Zustand inneren Zerrissenseins durch hektische Skalenbewegungen musikalisch
zu zeichnen. Danach wird durch die Gegenüberstellung zweier musikalischer
Schichten erst das eigentliche Credo formuliert: langgehaltene Klänge,
dazwischen zarte Figurationen ohne Anzeichen des Aufbegehrens.
Thomas Müller (geboren 1939 ) studierte an der Hochschule für Musik „Carl
Maria von Weber“ in Dresden Klavier, Dirigieren und Thilman Komposition.
1962-65 war er Meisterschüler für Komposition an der Akademie der
Künste Berlin. 1978 bis 1982 leitete er die Schauspielmusik am Thalia-Theater
Halle, anschließend war er bis 1988 als freischaffender Komponist und
Pianist tätig sowie als Lehrer an der Komponistenklasse für Kinder
und Jugendliche in Halle/Saale. Seit 1989 ist Thomas Müller Dirigent und
künstlerischer Leiter des ENSEMBLE KONFRONTATION beim Philharmonischen
Staatsorchester Halle und Leiter der Reihe NEUE MUSIK. Zudem hat er seit 1997
einen Lehrauftrag am Institut für Musik der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg inne. Er erhielt verschiedene Preise, so den Carl-Maria-von-Weber-Preis
(1961), den Händel-Preis (1988) und den Mitteldeutschen Musikpreis (1998).
Aufführungen in verschiedenen europäischen Ländern und bei internationalen
Festivals (Donaueschingen, Prager Frühling, Festival International de
Musica Contemporanea Alicante, Musikbiennale Berlin u.a.).
Michael Rook studierte in den USA bei und in Berlin bei Paul Heiz Dittrich in Berlin. Zur Zeit arbeitet er an seinen Doktortitel in den USA.
Das Stück setzt sich mit dem Zwischenfall am Gutenberg Gymnasium im Frühjahr
diesen Jahres auseinander.
Peter Köszeghy 2.9.1971geboren in Balassagyarmat/ Ungarn; ab 1976 Block-
und Querflötenstudium bis zum Diplom (1992)[Bartòk Gymnasium/Miskolc,
Liszt F. Musikakademie/Györ in Ungarn], ab 1993 bis 1999 Kompositionsstudium
bei Prof. P.-H. Dittrich, Elektronische Musik bei A.Bartetzki an der "Hochschule
für Musik H.Eisler Berlin"; 2000/2001 Besuche der Klasse von Prof.
H. Zender in Frankfurt/Main an der "Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst". Seit 1999 freischaffender Komponist in Berlin.
für verstärkte und verzerrte Baßblockflöte und Orgel geschrieben, sind auch sehr kurz – geringer als vier Minuten. Ostinati sind nicht wichtig in dieser Miniaturen, aber es gibt noch freie Teile fürs Wählen der Spielern. Einige Sektionen haben dünne Strukturen und andere haben lebhaftige Strukturen; die Nummer der freien Teilen ist weniger als in den ersten Miniaturen. Alle der sechs Miniaturen haben keine außer-musikalischer Eingebung.